1 Einführung
Herzlich willkommen an Bord! Wie in der grünen bzw. Fahrrad-Mobilität üblich, erlauben wir uns, Sie auf unserer Reise zu duzen.
Wir entführen euch heute auf eine einzigartige und unvergessliche Tour. Gemeinsam tauchen wir ab (bzw. gleiten mit unseren Drahteseln durch) in die Schwabenmetropole, auch als Benz-Town bekannt. Sie wissen? Dieses Dreieck mit dem Kreis drum herum, welches für die drei Elemente … steht, für die einst Gottlieb Daimler und Mercedes Benz Motoren zur Fortbewe-gung entwickelt haben bzw. noch heute tun. Daher ist es wenig verwunderlich, dass Stuttgart mit seinen vielen Zulieferfirmen wie bspw. der Robert Bosch GmbH und als automobildomi-nierende Landeshauptstadt, die regelmäßig Feinstaub-Höchstwerte erreicht, bekannt ist. Auf-grund seiner Automobildominanz ebenso wie topgraphischen Lage ist Stuttgart von Klimafol-gen geprägt und somit prädestiniert, Beispiele aufzuzeigen, an derer wir sehen können, wel-chen Einfluss unser menschliches Handeln auf das Klima hat.

1.1 Hintergrund und Motivation
Extreme Wetterlagen häufen sich, Wissenschaftler schlagen Alarm. Handeln ist nun dringend. Wir zeigen, wie jeder Einzelne sein Leben klimafreundlicher gestalten kann. Immer häufiger lassen sich die Auswirkungen der von Menschen gemachten Erderwärmung überall auf der Welt beobachten. Auch vor Deutschland macht diese Klima-Katastrophe keinen Halt. Längst sind wir auch hier mit dem Waldsterben, dem Austrocknen von Seen und Mooren sowie star-ken Überflutungen konfrontiert – ein Hilfeschrei des Klimas.
Durch die IPCC-Berichte des Weltklimarats wird immer wieder klar: Wir müssen jetzt sofort handeln. Denn im schlimmsten Fall erreichen wir das Klimaziel von 1,5 Grad bereits im Jahr 2030 – mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit aber noch vor 2040.
Der größte Faktor für die Klimakrise sind weltweite Großkonzerne. Doch auch Verbraucher können die Zukunft mitbestimmen, um die Erwärmung der Erde zu stoppen und klimafreundli-cher zu leben. Denn es ist bekannt, dass man schon mit Energiesparen und weniger Ausstoß von Treibhausgasen das Klima schützen kann – beispielsweise durch saisonale Ernährung.
Kohlendioxid gelangt beispielsweise in die Atmosphäre, wenn wir Licht anknipsen oder Auto fahren. Wer seinen eigenen ökologischen Fußabdruck reduzieren möchte, schont die Erde. Jeder kann jetzt damit anfangen. Wir geben euch x Tipps, mit denen auch ihr ganz konkret etwas tun könnt.
1.2 Zielsetzung (und Forschungsfragen)
Mit StuttgartAirLeben möchten wir ein klimafreundlichen Verhaltens durch die Veranstaltung von (digital) geführten Klimabildungs- und Aktionstouren fördern.
Konkrete Ziele umfassen.
• Aufklärung zu Klimafakten und –wissen, d.h. Klimarelevante und –fördernde Wissens-vermittlung auf erlebnisreiche Art an der frischen Luft mit Einbezug von Bürgern und Touristen
• Sensibilisierung und Aufklärung zu klimafreundlichen Lebensweisen
• Schaffung von (mehr) Transparenz zu korrekten und irrtümlichen Klimaschutzmaß-nahmen (Bsp. Heizen, Mülltrennung, Bewässerung von Pflanzen)
• Und alles am Beispiel von Stuttgarter Highlights

Die vorliegende Dokumentation gibt zunächst eine (knappe) Darstellung des gegen-wärtigen Wissensstandes über das Klimasystem, seiner historischen Variabilität und seiner Beeinflussbarkeit durch den Menschen sowie Szenarien der Klimazukunft.
Die vorliegende Tourbeschreibung hat deshalb auch zum Ziel, die von der Öffentlich-keit wahrgenommenen und in den Medien oft übertrieben und falsch dargestellten vermeintlichen Widersprüche in den Aussagen der Klimaforschung aufzulösen. Er soll orientierende Hilfestellung für Bürger*innen sein, aber auch dazu beitragen, den un-terschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen der Klimaforschung Mut und Unterstützung zu geben, sich Klimaschutz- und anpassungsaktivitäten durch ein umweltfreundliches Verhalten anzunehmen.

Wie wollen wir das erreichen?
• Veranstaltung von (digital-gestützten) KlimAktionsTouren (mit Klimascouts) mit Einbe-zug der Tourenteilnehmer in Klimaschutzmaßnahmen
• Entwicklung einer digitalen Tourenguide-Plattform mit integriertem Audio- & Foto-Guide
• Erlernen klimafreundlicher Verhaltensweisen durch spielerisch und zweckstiftende Maßnahmen

Aus Forschungssicht möchten wir folgende Ziele realisieren:
• Beeinflussung und Reduzierung des Attitude-Behaviour Gap
• Motivation zum Mitmachen (Nicht nur Reden, sondern Taten walten lassen, indem Teilnehmern während der Tour klimafördernde Maßnahmen erlernt werden) (Em-powerment)

Und damit folgende Fragen beantworten:
• Welchen Wissensstand zum Thema Klimawandel/schutz haben Kursteilnehmer?
• Wie kann jedes Individuum einen Beitrag leisten?
• Wie kann umweltfreundliches Verhalten konkret gefördert und initiiert werden?

1.3 Aufbau der Tour
StuttgartAirLeben ist in x/mehrere Stopps unterteilt (je nachdem für welche Tourvariante Sie sich entscheiden):
An Stopp 1 geben wir euch klimarelevantes Grundlagenwissen insbesondere für ein gemein-sames Begriffsverständnis an die Hand.
Die darauffolgenden Stopps orientieren sich/sind analog zu dann an den Themenbereichen gegliedert, die maßgeblich unser Klima gemessen am CO2-Ausstoß, beeinflussen.
An jedem einzelnen Klima-Stopp klären wir euch auf, was der jeweilige Themenbereich mit Klima zu tun hat, welchen Einfluss wir Menschen auf diesen haben, welche Irrglauben („Klimamythen“) hier durchaus verbreitet sind und final wie wir also ihr selbst es besser bzw. anders machen könnt, damit auch unsere Nachfolgegenerationen noch lange saubere Luft inhalieren können/ohne Klimaschäden leben können.

2 (Begriffliche) Grundlagen
Der momentane Zustand der Atmosphäre an einem Ort wird als Wetter bezeichnet. Unter dem Begriff Klima werden hingegen der langjährige – im Allgemeinen 30-jährige – Mittelwert des Wetters sowie die Variabilität des Wetters im Mittel über einen länge-ren Zeitraum verstanden. Klima ist somit die Statistik des Wetters. Messbare Grö-ßen, die das Klima beschreiben, zählen sämtliche meteorologischen Größen wie Temperatur, Windgeschwindigkeit, Niederschlagsmenge, Art des Niederschlags, Sonnenscheindauer usw.
2.1 Abgrenzung Klima versus Wetter
Das Klima ist nicht das Wetter, das wir jeden Tag erleben, sondern per Definition der mittlere Zustand der Atmosphäre an einem bestimmten Ort oder in einem bestimmten Gebiet über einen längeren Zeitraum. Der klassische, von der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) definierte Zeitraum (= Klimanormalperiode) sind 30 Jahre. Einbezogen sind die Variablen Temperatur, Niederschlag und Wind.
Das Klima der Erde hat einen wesentlichen Einfluss auf die Lebensbedingungen von Mensch heit und belebter Natur.

Abbildung: aus https://mpimet.mpg.de/fileadmin/staff/claussenmartin/publications/bmbf-klimawandel.pdf

2.2 Klimasystem – wie funktioniert Klima?
Wie funktioniert Wetter? Es braut sich in der Troposphäre zusammen, der untersten Schicht der Atmosphäre. Und dann? Meteorologen haben schon viele Zusammenhänge über die irdi-sche Wettermaschine herausgefunden.
Wetter ist ein chaotisches und sehr komplexes System. Verändert sich ein Parameter, wie die durchschnittliche Temperatur, so hat das gravierende Folgen.
Alles beginnt mit der Sonne … Die Sonneneinstrahlung trifft aus einer Richtung auf die Erde. Da die Erde eine Kugel ist, trifft sie mit unterschiedlicher Intensität auf: Am Äquator ist der Einfallswinkel steiler und die Einstrahlung intensiver. An den Polen wird der Einfallswinkel flacher und die Strahlung verteilt sich auf eine größere Fläche. Außerdem ist der Weg durch die Atmosphäre länger und mehr Energie wird absorbiert.
Regen, Schnee, Wind, Hagel, Gewitter oder Wolken: Was wir als Wetter bezeichnen, entwi-ckelt sich in der Troposphäre, der untersten Schicht der Atmosphäre. Aber wie funktioniert diese Wettermaschine? Die Wissenschaft der Meteorologie versucht, die Zusammenhänge des Wetters besser zu verstehen – auch, um noch genauere Wettervorhersagen zu ermögli-chen.

Wo findet das Wetter statt? Der Aufbau der ErdatmosphäreAtmosphären-Aufbau in fünf Schichten
Was ist die Atmosphäre und wie setzt sie sich zusammen?
Innerhalb der Atmosphäre werden die Gase ständig durchmischt und umgewandelt. Dennoch bleibt das Mischungsverhältnis immer gleich. Die einzelnen Moleküle der Atmosphäre werden von der Sonne aufgeheizt und sind ständig in Bewegung. So entsteht ein Druckgefälle: Je näher man am Erdboden ist, desto höher ist der Druck. Daher haben wir eine geschichtete Atmosphäre. Die Atmosphäre besteht zu ca. 21% aus Sauerstoff. In fünf Stockwerken ist die Atmosphäre aufgebaut: Nach der Troposphäre – der Schicht, in der sich das Wetter abspielt, – folgen die Stratosphäre, Mesosphäre, Thermosphäre und Exosphäre.

Troposphäre
Die Troposphäre ist die Schicht, in der wir leben. Sie umfasst drei Viertel der gesamten Luft-masse und fast den gesamten Wasserdampf. Dieser ist neben der Energiezufuhr durch die Sonneneinstrahlung hauptsächlich dafür verantwortlich, dass hier das Wetter stattfindet: Wol-ken, Winde, Regen, Schnee – hier entstehen und entwickeln sich die Wetterphänomene, wie wir sie kennen.
An den Polen ist die Troposphäre rund acht Kilometer dick, am Äquator bis zu 17 Kilometer. In der Troposphäre nimmt die Temperatur nach oben hin immer mehr ab: Am Erdboden ist es am wärmsten, an der oberen Grenze zur Stratosphäre, der Tropopause, in ungefähr zehn Kilometer Höhe, ist die Temperatur mit zirka -60° Celsius am niedrigsten.

Stratosphäre
Die Stratosphäre beginnt an der Tropopause und reicht bis zu 50 Kilometer hoch. Bis in eine Höhe von 20 Kilometern ist die Temperatur durchgehend bei etwa -60° Celsius. Bis zur Stra-topause, die die Stratosphäre nach oben zur Mesosphäre begrenzt, steigt die Temperatur bis auf 0° Celsius an.

Die obere Schicht der Stratosphäre zeichnet sich durch einen hohen Ozonanteil an. Das Ozon, das ungefähr in 30 Kilometern Höhe am stärksten konzentriert ist, absorbiert einen Großteil der gefährlichen kurzwelligen Sonnenstrahlung – deshalb ist es so wichtig.

In der Stratosphäre gibt es kaum Wasserdampf, deshalb auch keine Wetterphänomene.

Felix Baumgartner ist 2012 bei seinem Rekordsprung aus der Stratosphäre aus einer Höhe von 39,045 Kilometern gesprungen. Er fiel 36.500 Meter tief im freien Fall und erreichte dabei eine Höchstgeschwindigkeit von 1342,8 Kilometern in der Stunde oder 1,24 Mach.
Mesosphäre
Hier in der Mesosphäre, zwischen 50 und etwa 80 Kilometern, nimmt die Temperatur wieder von 0° Celsius bis auf -100° Celsius ab. Der Grund liegt darin, dass die Luft extrem ausge-dünnt ist und kaum noch Ozon enthält. Die Mesosphäre besteht hauptsächlich aus leichten Gasen.

Meteore, die Richtung Erde stürzen, verglühen in dieser mittleren Atmosphärenschicht. Ein weiteres Phänomen, das sich in der Mesosphäre bildet und von der Erde aus zu beobachten ist, sind die Leuchtenden Nachtwolken, die in bestimmten Sommernächten in Nordrichtung am Horizont gesehen werden können. Aber nur, wenn die Sonne zwischen 6° und 16° unter dem Horizont steht. Dann werden die Leuchtenden Nachtwolken noch von der Sonne be-schienen, während der Himmel sonst bereits dunkel ist.
Thermosphäre
Die Mesopause grenzt die Mesosphäre nach oben von der Thermosphäre ab, die zwischen 80 und etwa 500 Kilometern liegt. In der Thermosphäre über der Erdoberfläche kreist zum Beispiel die Weltraumstation ISS.

In der Thermosphäre ist die hohe Temperatur nicht spürbar, denn die Luftdichte ist millionen-fach geringer als in Bodennähe. Die Temperatur der Thermosphäre beträgt tagsüber rund 1.700° Celsius, nachts zirka 300° Celsius. Die hohe Temperatur dieser Schicht liegt an den sehr schnellen Bewegungen der Gasmoleküle. Diese treffen allerdings aufgrund der geringen Dichte kaum mehr aufeinander und es findet kein Energieaustausch zwischen ihnen statt.

Treten Meteore in die Erdamtosphäre ein, beginnt ihre Leuchtspur zumeist in der Thermos-phäre.
Exosphäre
Die Exosphäre, die äußerste Schicht der Atmosphäre, reicht ungefähr 10.000 Kilometer weit. Sie geht fließend ins Weltall über. Die meisten in ihr enthaltenen Teilchen sind ionisiert, also elektrisch geladen.

Die Exosphäre wird auch als Zerstreuungssphäre bezeichnet, weil hier Gasmoleküle aufgrund ihrer eigenen Geschwindigkeit das Gravitationsfeld der Erde verlassen können. Sind sie ioni-siert, können sie allerdings nicht entweichen, weil sie den Feldlinien des Erdmagnetfeldes folgen müssen und dem Einfluss der Erde nicht entkommen.

Ionosphäre wird der Teil der Atmosphäre genannt, in der große Mengen von Ionen und freien Elektronen zu finden sind. Bei der Erde beginnt die Ionosphäre nach der Mesosphäre in einer Höhe von 80 Kilometern. Die größte Elektronendichte erreicht die Ionosphäre bei etwa 300 Kilometern.
Interessant ist die Ionosphäre der Erde auch deshalb, weil sie für den weltweiten Funkverkehr wichtig ist: Sie reflektiert Kurzwellen und ermöglicht damit weltweite Verbindungen.
und dann …
… gibt es noch die Homosphäre und die Heterosphäre. Diese Einteilung der Erdatmosphäre beruht darauf, wie sehr die Gaskomponenten der Luft durchmischt sind.

Die Homosphäre umfasst die Troposphäre, Stratosphäre und Mesosphäre. In der Homosphä-re, bis zu 100 Kilometern Höhe, sind die einzelnen Gaskomponenten gleichmäßig durch-mischt.

Darüber, in der sogenannten Heterosphäre, die die Thermosphäre und Exosphäre umfasst, sind die leichteren von den schwereren Gasen getrennt. So ist Wasserstoff als leichtestes Gas noch am Oberrand der Erdatmosphäre in etwa 1.000 Kilometern Höhe vorzufinden.

Da in der Heterosphäre die Gase nicht durchmischt sind, kann man je nach Höhe eine unter-schiedliche Luftzusammensetzung feststellen. Dagegen ist die Zusammensetzung in der Ho-mosphäre überall gleich.

Meteorologie: Alle Wetterfaktoren hängen voneinander ab
Die unterschiedlich starke Erwärmung der Luft ist abhängig von der Breiten- und Höhenlage, der Land-Meer-Verteilung und der Luftfeuchtigkeit. Sie bestimmt die Bildung von Hoch- und Tiefdruckgebieten und verursacht, dass Winde entstehen.
Gleichzeitig beeinflusst sie die Verdunstung und damit die Wolkenbildung und die Nieder-schläge.
Abhängig davon, ob Winde kalte oder warme Luftmassen heranführen, wirken sie auf die Luft-temperatur oder die Dichte der Wolkendecke ein, die wiederum die Temperatur mitbedingen.
So hängen alle wetterbestimmenden Faktoren auf der Erde von einander ab.

Wetter ist ein chaotisches und sehr komplexes System. Verändert sich ein Parameter, wie die durchschnittliche Temperatur, so hat das gravierende Folgen.

Tropische Meere nehmen am meisten Energie auf
Neben der geografischen Breite beeinflussen auch die Farbe und Beschaffenheit der Oberfläche sowie die Wolken, wie viel Sonnenstrahlung absorbiert wird. Wasser reflek-tiert wenig einfallendes Licht, deshalb wird von den tropischen Meeren am meisten Energie aufgenommen. An den Polen, wo das Licht schräg einfällt, wird viel von Eis und Schnee reflektiert. Die Sonneneinstrahlung lässt das Wasser aus den Ozeanen, Seen und Flüssen verdunsten.

Wasserkreislauf
Wasserkreislauf Das verdunstete Wasser aus Seen, Flüssen und Ozeanen gelangt in die Atmosphäre. Der aufgestiegene Wasserdampf wird vom Wind wegtransportiert und regnet wieder ab. Der Wasserkreislauf beeinflusst lokale Wetter- aber auch Großwetterlagen. Ein-fluss haben aber auch natürliche Gegebenheiten wie die Landschaft (Wüsten, Gebirgszüge), wie viele landwirtschaftliche oder versiegelte Flächen es gibt. Eine wichtige Rolle spielen auch Ortschaften und ihre Größe.

Treibhausgase

Wasser
Vegatation
Sonne
Wolken
Regen

Die Atmosphäre ist die gasförmige Hülle, welche die Erde umgibt. Die trockene ⁠Atmosphäre⁠ besteht fast gänzlich aus Stickstoff (78,1 Volumenprozent) und Sauerstoff (20.9 Volumenpro-zent), zusammen mit einer Anzahl von Spurengasen und strahlungsaktiven Treibhausgasen wie Kohlendioxid (0,035 Volumenprozent) und Ozon. Zusätzlich enthält die Atmosphäre das ⁠Treibhausgas⁠ Wasserdampf, dessen Menge stark schwankt, und ⁠Aerosole⁠. Weitere Treib-hausgase neben Kohlenstoffdioxid und Wasserdampf sind Methan, Lachgas und sogenannte F-Gase. Diese machen x% und Kohlendioxid y% der Atmosphäre aus.
Warum sind Treibhausgase schlecht für die Atomsphäre? Nochmals knackig erläutern.

CO2-Äquivalent

Um die Auswirkung der Gase besser zusammenfassen und analysieren zu können, kann ihr Treibhauspotenzial als CO2-Äquivalent angegeben werden. Es zeigt, wie viel mal stärker das einzelne Treibhausgas in den nächsten 100 Jahren im Vergleich zur Wirkung von CO2 zur globalen Erwärmung beiträgt. Danach ist Methan 25-fach stärker wirksam als CO2. Das be-deutet, dass 1 Kilogramm Methan innerhalb der ersten hundert Jahre nach der Freisetzung 25 mal so stark zum Treibhauseffekt beiträgt wie ein Kilogramm CO2. Methan entsteht in Deutschland v.a. durch die landwirtschaftliche Tierhaltung und im Abfallbereich. Die Wirkung von Lachgas ist 298-fach höher als bei CO2. Es entsteht v.a. bei der Herstellung und Anwen-dung von Düngern und in der chemischen Industrie. F-Gase haben zwar nur einen sehr gerin-gen Anteil an den Gesamtemissionen, sind aber zum Teil extrem Treibhaus-wirksam. Das CO2-Äquivalent von Schwefelhexafluorid zum Beispiel liegt bei 22.800.

2.3 Klimawandel: Die Erderwärmung und der Treibhauseffekt
Das globale Klima ist einem ständigen Wandel unterworfen und besitzt eine natürliche Varia-bilität. Gleichwohl besteht laut Weltklimarat (IPCC) Einigkeit darin, dass der gegenwärtig, extrem schnell ablaufende Veränderungsprozess primär menschgemachte Ursachen hat, die in der Freisetzung von sog. „Treibhausgasen“ (Kohlendioxid, Methan u.a.) liegen. Die größten Emissionsquellen sind die Stromerzeugung mit fossilen Brennstoffen, die Bereitstellung von Heizenergie für private Haushalte, industrielle Prozesswärme, die Landwirtschaft und der Verkehr.
Für ein Individuum ist der Klimawandel, den wir zu verhindern gedenken, also schwer nach-vollziehbar. Bekannt ist, dass sich die Erde erwärmt und sich die internationale Politik das Klimaziel von maximal 1,5 ° C Erderwärmung (verglichen mit der vorindustriellen Basislinie) bis 2030 gesetzt hat.
Doch was bedeutet das?
Hier kommt der Treibhauseffekt, von dem immer alle reden, ins Spiel. Diesen muss man zu-nächst in den natürlichen und in den menschengemachten Treibhauseffekt unterteilen. Der natürliche Treibhauseffekt macht das Leben auf der Erde überhaupt erst möglich. Ohne ihn läge die globale Durchschnittstemperatur bei eisigen – 18 ° C, mit ihm bei ungefähr 15 ° Cel-sius. Das ist durch die natürlichen Klimagase möglich, die in der Erdatmosphäre, also der Luft, die uns umgibt, vorliegen und einen Teil der Wärmestrahlung absorbieren. Zu Zeiten des natürlichen Treibhauseffektes, also bis ca. 1880, war die Zusammensetzung der Klimagase noch im Gleichgewicht. Doch das hat sich seit der Industrialisierung verändert.
Beispiele für Klimawirkungen, die den Klimawandel verdeutlichen, umfassen:
• ansteigende Hitzebelastung
• sinkende Grundwasserspiegel
• Schäden durch Starkregen
• Hochwasser und Flussüberschwemmungen
• Meeresspiegelanstieg und Sturmflutgefahr
• Veränderung der Artenzusammensetzung

Wenn sich die Erde immer weiter erwärmt, wird ein Domino-Effekt angestoßen, der sich wohl nicht mehr aufhalten lässt. Im Klimasystem gibt es zahlreiche sogenannter Kipp-Punkte. Kipp-Punkte markieren in gewisser Hinsicht Schwellen in unserem Klimasystem. Werden diese schon durch kleine Veränderungen überschritten, kann das weitreichende Konsequen-zen haben – auch für uns Menschen. Das Ganze ist vergleichbar mit einer Tasse, die immer weiter über die Tischkante hinaus geschoben wird, bis plötzlich der entscheidende Punkt, der Kipp-Punkt, erreicht wird, an dem sie zu Boden fällt. Dann sind die Folgen nicht mehr ohne Weiteres rückgängig zu machen. Der Vorgang verstärkt sich rasend schnell von selbst und kann auch dominoartig Kettenreaktionen in anderen Ökosystemen auslösen. Ein paar Bei-spiele (für Klima-Kipp/Brenn-Punkte), die zeigen, warum das 1,5-Grad-Ziel so wichtig ist.
• Schmelzen des Arktischen Meereises
• Tauende Permafrostböden
• Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes
• Verlust des Grönlandeises
• Abschmelzen des Westantarktischen Eisschildes
• Freisetzung von Methan aus Meeresböden
• Abschwächung der CO2-Aufnahmefähigkeit der Weltmeere
• Erlahmen der atlantischen thermohalinen Zirkulation (Strömungssystem, das auch den Golfstrom einschließt)
• Störung des El-Niño-Phänomens (Klimaphänomen im äquatorialen Pazifik)

Klima-Kipp-Punkte/Klima-Wandel liefern Argument für mehr Klimaschutz.

Ressourcenverbrauch und Shooting Day?

2.4 Klimawandel vom Mensch gemacht?
Was hat der Mensch mit allem zu tun? Durch menschliche Aktivitäten gelangen immer mehr dieser Treibhausgase in die Atmosphäre und der Treibhauseffekt wird verstärkt. Die zusätzli-che Wärme wandelt das Klima. Die Erde heizt sich buchstäblich auf, mit teils massiven Fol-gen für die Umwelt und die Menschen. Den weitaus größten Anteil an den anthropogenen – also vom Menschen verursachten – Treibhausgasemissionen hat Kohlendioxid. Es entsteht v.a., wenn fossile Rohstoffe wie Kohle, Erdgas oder Erdöl verbrannt werden.

2.5 Klimakrise in Deutschland: Beispiele
In ganz Deutschland werden Temperatur, Hitze, Trockenheit und Starkregen durch den Kli-mawandel zunehmen. Aber je nach Region gibt es besondere Herausforderungen. Die Flutka-tastrophe im Ahrtal, die Dürresommer 2018, 2019 und 2020 oder immer mehr Brände in Brandenburg: Schon jetzt nehmen Extremwetterereignisse zu und höhere Temperaturen sind in Deutschland messbar. Durch den Klimawandel könnten sie in Zukunft noch häufiger wer-den.
Wenn du wissen willst, ob das aktuelle Wetter in deiner Region vom Durchschnitt der letz-ten Jahre abweicht, schau mal hier vorbei: Ist das noch Wetter oder schon Klima?
2.5.1 Steigende Durchschnittstemperaturen
Zwischen 1881 und 2021 ist die Durchschnittstemperatur in Deutschland bereits um 1,6 Grad gestiegen. Das zeigen Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD).
Das führt dazu, dass sich Anbauregionen und Blütezeiten von Pflanzen langsam verschieben. Neue Schädlinge breiten sich aus und das Artenspektrum von Tieren und Pflanzen verändert sich. Expert:innen sehen die biologische Vielfalt bedroht – vor allem in Ökosystemen in Gebirgen oder im Wattenmeer. Außerdem kommt es zu höheren Pollenbelastungen und dadurch verstärkt zu Allergien.
2.5.2 Trockenheit und Waldbrände
Die Sommer 2018, 2019 und 2020 waren von extremer Trockenheit geprägt. Es kam zu Er-tragsausfällen in Land- und Forstwirtschaft, vertrocknetem Stadtgrün, Schäden an Feuchtgebieten, Waldbränden sowie verminderter Schiffbarkeit und beeinträchtigtem Wa-rentransport über Flüsse.
Der Dürremonitor des Helmholtz Zentrums für Umweltforschung zeigt, dass vor allem die tiefen Bodenschichten in einigen Regionen noch besonders trocken sind.
Dürre: So kommen wir auf Dauer damit klar
2.5.3 Starkregen und Hochwasser
Starkregenereignisse und Hochwasserkatastrophen können durch den Klimawandel häufiger werden.
Starkregentag = mehr als 20 Liter Regen pro Quadratmeter
Ein großes Problem ist: Starkregen kann nur schwer vorhergesagt werden, zieht aber schwere Folgen nach sich – wie Bodenerosionen, überlastete Hochwasserschutz- und Ent-wässerungssysteme, beschädigte Bauwerke und Verkehrswege.
2.5.4 Hitzetage und Tropennächte
Zwischen 1951 und 2021 hat die Anzahl der Hitzetage in Deutschland laut DWD um 196 Prozent zugenommen. Auch die Zahl der Tropennächte steigt. Häufigkeit, Dauer und Inten-sität werden in Zukunft mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zunehmen.
Hitzetag = maximale Tagestemperatur über 30 Grad Celsius
Tropennacht = Minimumtemperatur nicht unter 20 Grad Celsius

Bereits heute sind viele Menschen durch Hitzewellen gefährdet. Überhitzte Städte und Innenräume führen zu Leistungseinbußen. Tropennächte stören Erholung und Schlaf. Hinzu kommen Erkrankungen durch Hitze- und UV-Belastung.

2.6 Klimaziele: international, national und regional/lokal
2.6.1 Klimaziele international
Text (international – SDGs, ESG

2.6.2 Deutschlands Klimaziele für 2030 und 2040
Deutschland legt nach beim Klimaschutz – mit einem neuen Klimaschutzgesetz 2021. Das neue Ziel: 65 Prozent weniger CO2-Emissionen bis 2030.
Im Juni 2021 hat der Deutsche Bundestag stärkere Klimaschutzziele beschlossen und dafür das neue Klimaschutzgesetz 2021 verabschiedet. Darin verankert wird das Ziel, bis 2045 klimaneutral zu sein – also nicht mehr CO2 auszustoßen, als wieder über Wälder oder andere Wege absorbiert werden kann. Oder aber über den Emissionshandel mit Treibhausgas-Zertifikaten sich mehr Emissionen einzukaufen.
Bis 2030 sollen dafür insgesamt 65 Prozent aller Treibhausgas-Emissionen eingespart wer-den (im Vergleich zu 1990), das Klimaschutzziel 2040 sieht 88 Prozent vor. Zum Erreichen dieser Ziele wurden konkrete Maßnahmen festgelegt. Aber ein Gesetz schafft noch keine Tatsachen – und ob es die erhoffte Wirkung haben wird, wird erst die Zukunft zeigen. Oder man kann versuchen, es vorab in Modellierungen zu prognostizieren.

2.6.2.1 Klimaschutzziele für 2030 werden wohl verfehlt
Alle zwei Jahre muss Deutschland der EU einen Projektionsbericht vorlegen, der abschätzen soll, wie bisherige Maßnahmen und Entwicklungen sich auf die kommenden zwanzig Jahre auswirken werden. Vorab hat das Bundesumweltministerium den Bericht für 2021 im Au-gust des Jahres zur Verfügung gestellt. Vier Institute hatten alle beschlossenen Maßnahmen zum Klimaschutz geprüft – allerdings nur solche, die bis August 2020 bereits beschlossen waren – und festgestellt, dass damit bis 2030 bestenfalls etwa 50 Prozent der Treibhausgas-Emissionen von 1990 eingespart werden.
2.6.2.2 Klimaschutzziel 2020 dank Corona erreicht, aber 2021 wieder verfehlt
Während Deutschland das Klimaziel für 2020 – vierzig Prozent weniger CO2-Emissionen bis 2020 im Vergleich zu 1990 – aufgrund der Corona-Pandemie mit Mühe und Not erreichte, wurde das Klimaziel 2021 wieder verfehlt. Der Grund: Der Energiesektor wies ein Plus von 27 Millionen Tonnen Treibhausgasen auf. Die Nachfrage nach Strom war gestiegen, die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien aber zugleich vor allem aufgrund schlech-ter Windverhältnisse um sieben Prozent gesunken.
Auch 2022 hat Deutschland die Klimaziele nicht erreicht. Schuld daran waren diesmal kurz-fristige Maßnahmen für die Energiesicherheit aufgrund der Energie-Krise. Nach vorläufigen Berechnungen der Denkfabrik Agora Energiewende stagnierte der Ausstoß an Treibhausga-sen 2022 bei 761 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2). Der Energieverbrauch sank um 4,7 Prozent gegenüber 2021, unter anderem wegen massiver Preissteigerungen bei Erdgas und Strom und milder Witterung. Durch den stärkeren Einsatz von Kohle und Öl entstanden je-doch nicht weniger Emissionen, obwohl weniger Energie verbraucht wurde, sagen die Ex-perten von Agora Energiewende. Insgesamt habe Deutschland 2022 nur 39 Prozent an Emis-sionen im Vergleich zu 1990 eingespart – das vorgegebene Sparziel waren aber 40 Prozent.
„Der Erneuerbare-Energien-Ausbau ist das Fundament für alles andere.“
Simon Müller, Direktor Agora Energiewende
Laut Simon Müller, dem Direktor der Denkfabrik Agora Energiewende, müsste sich die Zu-bau-Geschwindigkeit bei Solaranlagen mehr als verdoppeln, um die Klimaziele zu errei-chen. Bei Windkraftanlagen an Land müsste sie sich mehr als verdreifachen und bei Wind-parks auf See sogar mehr als verachtfachen. Das Tempo müsse steigen, um Treibhaus-gasemissionen zu senken, aber auch um den zunehmenden Bedarf an Strom, etwa für indust-rielle Prozesse, zu decken. Insbesondere in den Bereichen Verkehr und Gebäude klafft eine Lücke, worauf auch der Expertenrat der Bundesregierung bereits hingewiesen hatte.
2.6.2.3 Deutschland sackt im EU-Vergleich ab
Seine Vorreiterrolle in Sachen Klimaschutz hat Deutschland längst verloren. Andere Länder sind inzwischen deutlich engagierter. Im Ranking des Umweltschutz-Verbandes Climate Action Network Europe (CAN Europe) landete Deutschland Ende 2022 auf Platz 16. Die ambitioniertesten Klimaschützer in Europa kommen der Rangliste zufolge aus Dänemark und Schweden. Auch Portugal, die Niederlande, Großbritannien, Norwegen und Estland ran-gieren vor Deutschland.
2.6.2.4 Deutschland steigt aus der Kohle aus, aber spät
Die Stilllegung von Kohlekraftwerken ist nötig, um die Klimaschutzziele einzuhalten. Doch dadurch kommt es im Energiesektor zu enormen Veränderungen. Nicht nur, weil Strom auf anderen Wegen produziert werden muss, sondern weil die Regionen, in denen bisher Kohle abgebaut wird, stark von dem Wandel betroffen sind und wirtschaftlich gefördert werden sollen. Seit Juni 2018 rang die von der Bundesregierung eingesetzte Kommission „Wachs-tum, Strukturwandel und Beschäftigung“ um eine Lösung, im Januar 2019 fiel die Entschei-dung zum Kohleausstieg. 2038 soll in Deutschland das letzte Kohlekraftwerk vom Netz gehen.

2.6.3 Klimawandel: Wie plausibel 1,5-Grad-Ziel? Ohne sozialen Wandel geht nichts
Bis 2030 sollen dafür insgesamt 65 Prozent aller Treibhausgas-Emissionen eingespart wer-den (im Vergleich zu 1990), das Klimaschutzziel 2040 sieht 88 Prozent vor. Zum Erreichen dieser Ziele wurden konkrete Maßnahmen festgelegt. Aber ein Gesetz schafft noch keine Tatsachen – und ob es die erhoffte Wirkung haben wird, wird erst die Zukunft zeigen. Oder man kann versuchen, es vorab in Modellierungen zu prognostizieren.

Klima-Kipp-Punkte/Klima-Wandel liefern Argument für mehr Klimaschutz.
2.7 Klimaschutz und Klima(folgen)anpassung
Um den Klimawandel zu stoppen und seine bereits unvermeidlichen Folgen beherrschbar zu machen, hat die Weltgemeinschaft vereinbart, Lebensweise und Wirtschaften bis zur Mitte des Jahrhunderts global klimaneutral zu gestalten. Dafür gilt es, den Ausstoß von Treibhaus-gasen wie Kohlendioxid schnell und drastisch zu verringern („Dekarbonisierung“). Natürliche Kohlenstoffspeicher wie Ozeane, Böden und Wälder müssen besser geschützt werden.
Während der Klimaschutz sich mit Maßnahmen zur Verringerung der Treibhausgasemission, wie dem Einsatz erneuerbarer Energien oder den Einsatz von Wärmedämmungen beschäf-tigt, setzt sich die Anpassung an den Klimawandel mit der Entwicklung von Strategien und Maßnahmen auseinander, die zu einer Reduzierung der Empfindlichkeit natürlicher und menschlicher Systeme gegenüber den Auswirkung des Klimawandels führen.
Die Aufgabe des Klimaschutzes besteht darin, durch Verringerung der Treibhausgasemissio-nen die Antreiber des menschgemachten Klimawandels zu mildern. Dies kann durch die Sub-stituierung fossiler Brennstoffe durch regenerative Energien (Wind, Wasser, Solar, Biomasse, Geothermie), die Effizienzsteigerung bei der Energieerzeugung (etwa Kraft-Wärme-Kopplung) und beim Energieverbrauch (z. B. über die Wärmedämmung von Gebäuden), aber auch durch raumplanerische Ansätze erfolgen. Dies betrifft etwa verkehrssparende Siedlungsstrukturen oder den Ausbau des vergleichsweise energieeffizienten ÖPNV. Der Weltklimarat geht davon aus, dass angesichts der großen Herausforderungen bei der Reduktion der Treibhaus-gasemissionen in jedem Fall erhebliche Folgen des Klimawandels zu erwarten sind. Diese werden sich regional und lokal sehr unterschiedlich auswirken, weil die klimatischen Verände-rungen einerseits und die Empfindlichkeit der Mensch-Umwelt-Systeme andererseits sehr differenziert sind. Hinzu kommt die unterschiedlich ausgeprägte Fähigkeit der Gesellschaften, sich an diese Veränderungen anzupassen. In Folge dessen können einzelne Länder (z. B. Skandinavien) und Sektoren (z. B. der Tourismus oder die Landwirtschaft in Deutschland) durchaus auch positiv vom Klimawandel betroffen sein, während insbesondere die Entwick-lungsländer oder auch in Deutschland Sektoren wie die Wasserwirtschaft vor großen Heraus-forderungen stehen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die genaue Natur der Veränderungen sehr unsicher ist, weil die Ergebnisse der Klimamodellierung u a. von der weiteren Entwick-lung der Treibhausgasemissionen abhängen. Diese wiederum hängen von der schwer prog-nostizierbaren Entwicklung der Weltwirtschaft an.
Aufgrund der Unsicherheiten der Entwicklungen, aber auch der kleinräumig sehr differenzier-ten Klimafolgen ist die Klimaanpassung – im Unterschied zum Klimaschutz – primär eine loka-le bis regionale Aufgabe. Dabei ist der Stadtentwicklung eine maßgebliche Rolle beizumes-sen; ist diese doch für die Steuerung vieler, vom Klimawandel betroffener Handlungsfelder verantwortlich (z. B. Siedlungs-, Freiraum- und Verkehrsentwicklung, aber auch die menschli-che Gesundheit).
Klimaanpassung ist als Bestandteil einer integrierten Stadtentwicklung anzusehen, die auch Synergien und Konflikte mit anderen Herausforderungen – wie dem Klimaschutz oder dem demografischen Wandel – im Blick behält. Wegen der Schwierigkeit, mit der Unsicherheit zu-künftiger Entwicklungen umzugehen, plädieren viele Stellen (etwa die Bundesregierung in der Deutschen Anpassungsstrategie) dafür, sogenannte „No-Regret“-Strategien in den Vorder-grund zu stellen, die bereits unter heutigen klimatischen Bedingungen gut in der Abwägung begründet werden können.
Die Anpassung an die globale Erwärmung hat das Ziel, sich mit den aufgrund der globalen Erwärmung bereits eingetretenen Änderungen des Klimas zu arrangieren und auf zu erwar-tende Änderungen so einzustellen, dass zukünftige Schäden so weit wie möglich vermieden werden können oder auch Chancen, wo sie entstehen, genutzt werden. Die Anpassung kann „entweder reaktiv oder proaktiv (vorsorgend) erfolgen und betrifft sowohl soziale als auch na-türliche Systeme“. Man spricht auch von der Anpassung (oder Adaptation) an den Klima-wandel oder kurz von Klimaanpassung. Ziel dieser Anpassung ist eine Verbesserung der Klimaresilienz.

Der Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) definiert Anpassung an den Klima-wandel als „Initiativen und Maßnahmen, um die Empfindlichkeit natürlicher und menschlicher Systeme gegenüber tatsächlichen oder erwarteten Auswirkungen der Klimaänderung zu ver-ringern“. Die Anpassungsfähigkeit („adaptive capacity“) eines Landes oder einer Gesell-schaft hängt von verschiedensten Parametern ab, beispielsweise vom Entwicklungsstand und der ökonomischen Leistungsfähigkeit, vom Wissen über die zu erwartenden Auswirkungen des Klimawandels etc.

Anpassung an die globale Erwärmung ist nicht unbegrenzt möglich. Es existieren Grenzen der Anpassung an eine zukünftige Temperaturerhöhung, die für manche menschliche und ökologische Systeme bereits bei 1,5 Grad Erderwärmung erreicht werden. Mit einer größeren Temperaturerhöhung sinkt die Anpassungsfähigkeit weiter ab.

Das Climate Service Center Germany[15] bietet hier auf der Grundlage umfangreicher Daten-banken und eigener Erhebungen für unterschiedlichste Nachfragende verschiedene Szenari-en als Grundlage für Planungen an.[16]
Aus https://de.wikipedia.org/wiki/Anpassung_an_die_globale_Erw%C3%A4rmung:
Den Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel schreibt das deutsche Baugesetz-buch (BauGB) an mehreren Stellen vor, so in den Planungsleitsätzen (§ 1 Absatz 5 Satz 2 BauGB), beim Stadtumbau (§ 171a BauGB) und bei der städtebaulichen Sanierung (§ 136 BauGB).[17]
Forschungsprojekte in den Bereichen Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Gartenbau beschäf-tigen sich mit der Frage, inwieweit es möglich ist, klimagestresste Pflanzen durch solche zu ersetzen, die aus anderen Klimazonen stammen und besser an künftige Temperatur- und Feuchtigkeitsverhältnisse angepasst sind. Ein Beispiel hierfür ist das Arboretum Neuenkoop, in dem getestet wird, welche subtropischen Pflanzen im 21. Jahrhundert nordwestdeutsche Winter im Freien überleben.
Die forstlichen Landesanstalten forschen zu der Frage, wie die Wälder mit den Anforderungen der klimatischen Veränderungen in Zukunft zurechtkommen. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Auswahl der Baumarten und die Art der Bewirtschaftung gerichtet. Aufgrund der für das Artenspektrum weniger günstigen nacheiszeitlichen Geschichte des Waldes in Mittel-europa vermuten einige Forstwissenschaftler, dass bei einer schnellen und hohen Tempera-turänderung die heimischen Baumarten nicht ausreichen könnten, um einen gesunden Wald zu erhalten. Sie empfehlen daher auch den Anbau nicht invasiver fremdländischer Baumarten mit entsprechenden Eigenschaften. Von Seiten des Naturschutzes wird dies jedoch bislang eindeutig abgelehnt.[18]
Weiterer Input:
https://www.studysmarter.de/schule/wirtschaft/wirtschaftspolitik/klimaschutz-massnahmen/
2.8 StuttgartAirLeben: Klimaschutz lernen und leben
Wir Menschen haben die Möglichkeit, einen Einfluss auf das was in der Atmosphäre landet und welche Ressourcen wie erschöpft werden auszüben. Wie genau wir hier als Individuum unsere Lebensweise gestalten und klimaneutral anpassen können, möchten wir euch auf un-serer KlimAktionstour zeigen.

Wir werden x Stopps durchführen, an denen wir einzelne Themenfelder beleuchten, die euch zum erstens einen Grundalgenwissen vermitteln sollen, inwieweit diese Themenfeld unser Klima beeinflusst Zweitens, welche Möglichkeiten uns als Menschen bleiben, dritetens wer-den wir gemeinsam aktiv und ….

2.9 Quizzfragen:
• Wo/in welcher Atmosphäre spielt sich das Wetter ab?
• Aus wie vielen Schichten besteht die Atmosphäre?